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Beitrag vom 29.02.2008
Tegan and Sara – The con
Silvy Pommerenke
Folkpunk meets Electro. Die eineiigen Zwillinge bringen ihre fünfte offizielle Scheibe auf den Markt und klingen gereift und ausgefeilter als auf den Vorgängern. Von den KritikerInnen hochgelobt,...
...von den – nicht nur lesbischen - Fans begeistert angenommen und von keinem Geringeren als Neil Young entdeckt.
Die 27-jährigen Kanadierinnen haben vor knapp zwei Dekaden mit dem Musizieren angefangen. Erst am Klavier, dann autodidaktisch an den Gitarren, bis sie Mitte der Neunziger ihre erste Punkband "Plunk" gründeten. 1998 wurden sie schließlich öffentlich für ihre Arbeit ausgezeichnet, als sie den "Calgary`s Garage Warz Battle of the Bands" gewannen. Mit dem Preisgeld nahmen sie ihr erstes Demotape auf, allerdings sollte es noch zwei Jahre dauern, bis Mister Young auf die Zwanzigjährigen aufmerksam wurde und sie bei seinem Plattenlabel Vapor Records unter Vertrag nahm. Ihr Debut "This Business Of Art" wurde völlig unkonventionell im Schlafzimmer aufgenommen und noch im gleichen Jahr als ultimative Antwort auf glattgebügelten Einheitspop veröffentlicht.
Seit dem ruhten die beiden Musikerinnen nicht, tourten unter anderem mit Rufus Wainwright, Ryan Adams oder The Killers und bauten ihren Alternative Rock immer mehr aus. Dabei ergänzen sich die - nur optisch identischen - Schwestern durch ihr sehr unterschiedliches Naturell. Während die extrovertierte Tegan den Speed und Punk in die Band bringt, orientiert sich die zurückhaltende (und Zweitgeborene) Sara mehr an Pop und Melancholie. Zusammen ergibt das den Balanceakt von "schroffem Sound und ohrwurmtauglichen Melodien", der sich so angenehm vom aktuellen Musikgeschehen abhebt.
Anspieltipps: "Are You Ten Years Ago" ist eine Drumlastige Nummer, die sehr energiegeladen auch auf der Love Parade die Mengen hinter den Lastwagen herlaufen lassen könnte. "Hop A Plane" mit einer extrem kurzen Spiellänge von noch nicht einmal zwei Minuten konzentriert sich hingegen verstärkt auf die Gitarren und wartet mit einer dieser typischen und eingängigen Hooklines der Schwestern auf. Ein absolutes Highlight der Platte ist vor allem "Call It Off", da sich hier die Instrumente stark im Hintergrund halten und dafür die Stimmen von Tegan und Sara besonders eindrucksvoll klingen.
Und falls Sie die beiden Ladys nicht auseinanderhalten können, sollten Sie Sich am Kinn-Piercing der einen orientieren, denn dann können Sie gewiss sein, Tegan vor Augen zu haben. Oder sollte es doch andersherum sein?
Konzerthinweis: 17. März 2008 im Berliner Postbahnhof
Tegan and Sara im Netz: www.teganandsara.de und auf MySpace
AVIVA-Tipp: Unkonventioneller Alternative Rock, der frisch, spritzig und gleichzeitig verspielt rüberkommt. Energiegeladen greifen die beiden Mädels in die Tasten und Saiten und lassen des öfteren auch die Stimmbänder heftig vibrieren. Dabei klingen sie ziemlich retro und lassen die achtziger Jahre sowohl musikalisch als auch vom Klamottenstyle wieder auferstehen.
Tegan and Sara
The con
Label: Site Records /Warner Music, VÖ Februar 2008